30.12.2019, 12:00
Bei der Prognose des kurzfristigen Kursverlaufs scheiden sich wie so häufig die Geister. Während der Feiertage blieb die Volatilität vergleichsweise gering, der Preis lief seitwärts mit leicht positiver Tendenz.
Kurzfristige Fragezeichen
Einige Analysten sehen den Bitcoin aufgrund verschiedener Indikatoren kurzfristig vor dem Ausbruch. Andere wiederum sehen in den Indikatoren negative Vorzeichen. So deuten der MACD- und der stochastische RSI-Indikator auf einen weiter bestehenden Abwärtstrend. Dieser zeigt sich auch im Blick auf den untenstehenden Jahreschart des Bitcoins. Denn seit den Höchstkursen im Sommer geht die Richtung in einem breiter gefassten Abwärtskanal eindeutig nach unten (vgl. Bitcoin-Jahreschart unten). Und generell ist die Wahrscheinlichkeit einer Trendumkehr meist kleiner als eine Fortsetzung des Trends. Dabei könnte es kurzfristig auch zu einem kleinen Preissprung kommen, wenn die 50-Tagelinie signifikant überschritten wird. Diese verläuft derzeit bei etwa 7.550 Dollar. Der Widerstandsbereich um 7.500 Dollar war in den vergangenen Tagen und Wochen ständig umkämpft, wie ein Blick auf den Chart zeigt. Schafft der Bitcoin-Preis den Sprung über die 50-Tagelinie, könnte er schnell bis an den oberen Rand des Abwärtstrendkanals laufen, der derzeit etwa bei 8.300 Dollar verläuft. Ob das dann endgültig zur Trendumkehr führen würde, wäre trotzdem fraglich. Ein Test des großen Widerstands bei 6.000 Dollar steht weiterhin im Raum.
Langfristige Ausrufezeichen
Während diese kurzfristigen Überlegungen eher technischer Natur sind, rücken bei einer längerfristigen Betrachtungsweise die Fundamentalwerte in den Blickpunkt. Und diese sprechen recht eindeutig für einen langfristigen deutlichen Aufwärtstrend. Transaktionszahl und -volumen sowie die Hashrate sind 2019 auf Höchststände geklettert. Dieser starken fundamentalen Entwicklung sollte der Kurs langfristig folgen. Zumal durch das Bitcoin Halving im Mai 2020 der Coin durch das eingeschränkte Angebot dann noch wertvoller wird. Analysten erwarten, dass sich die Bitcoin-Dominanz in den nächsten Monaten weiter verstärken wird. Sie könnte von derzeit rund 68% weiter steigen bis nahe 80%. Dies spiegelt die derzeitige Konzentration auf Bitcoin wieder, die sich im Vorfeld des Halvings im Mai 2020 weiter verstärken könnte. Für die Altcoins wäre das keine gute Entwicklung. Nachdem sie in 2019 nach langen Phasen der Underperformance auch Zeichen zu einer Trendumkehr gezeigt hatten, hat sich die Entwicklung zuletzt wieder umgekehrt. Viele prominente Beobachter und Marktteilnehmer erwarten in den nächsten Jahren ein großes Altcoin-Sterben. So hat der Ripple-Chef Garlinghouse gerade wiederholt, dass 99% der Altcoins verschwinden werden, da sie keinen Nutzen haben. Der Markt wird sich auf die Coins fokussieren, die wirklich Probleme lösen können. Aussichtsreich werden dabei Technologien und Kryptowährungen sein, die mit der zunehmenden Marktnachfrage skalieren können.
Treuepunkte gegen Bitcoin und Ether tauschbar
Eine Meldung aus Japan belegt die zunehmende Adoption von Kryptowährungen. Rakuten gilt als drittgrößte Online-Handelsplattform der Welt und als japanisches Pendant zu Amazon. Nun bietet der größte japanische Online-Händler seinen Kunden an, die Treuepunkte in eine der drei Kryptowährungen Bitcoin, Ether und Bitcoin Cash umzutauschen. Dies kann über die firmeneigene Krypto-Handelsplattform Rakuten Wallet abgewickelt werden. Seit Sommer 2019 können über die mobile App von Rakuten Wallet diese drei Kryptowährungen gehandelt werden, nachdem die japanischen Regulierungsbehörden dem Betrieb zugestimmt hatten. Durch die Tauschmöglichkeit der Treuepunkte sollen mehr Nutzer an die Welt der Kryptowährungen herangeführt werden. Zwar gibt es je nach Kundenstatus verschiedene Limitierungen bei der Einlösung der Treuepunkte. Auf längere Sicht wird es aber die Adoption von Bitcoin & Co fördern. Japan ist den Kryptowährungen gegenüber sehr aufgeschlossen. Auch die in Japan und Asien weitverbreitete Messaging-App LINE hat im Herbst eine eigene Bitcoin-Börse gestartet.