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14.10.2018, 20:20

Seit dem schnellen Rückgang um 300 USD vor drei Tagen bewegt sich der Bitcoin (BTC) seitwärts um 6.300 USD. Im 24h-Vergleich ist der Markt wieder im grünen Bereich, der BTC legt um 0,9% zu auf 6.380 USD bei Bitfinex. Zuletzt hatte sich der Markt in den vergangenen Tagen wieder verstärkt auf negative Meldungen fokussiert:

  • So erwarten viele Trader aktuell zunächst noch einen größeren Abschwung, bevor die Kurse zu einer großen mittelfristigen Rally ansetzen. Zuletzt hatte der BTC das geringste Handelsvolumen in diesem Jahr. Nachdem in den vergangenen Wochen mehrere Versuche gescheitert sind, die Widerstandsmarke von 6.800 USD zu durchbrechen, könnte der Markt aufgrund des geringen Volumens für die schnelle Korrektur anfällig gewesen sein.
  • Vor allem an den asiatischen Märkten gab es große Abverkäufe.
  • Die Krypto-Bären haben wieder etwas Oberwasser bekommen. So hat der als „Dr. Doom“ bekannte Wirtschaftswissenschaftler Nouriel Roubini bei einer Senats-Anhörung die Kryptowährungen als Mutter aller Scams und Blasen bezeichnet.
  • Die Kryptobörse Bitfinex ist wieder einmal verstärkt ins Gerede gekommen. Zuletzt war ja sogar von einer möglichen Pleite die Rede. Nach dem jüngsten BTC-Kursrutsch hatte Bitfinex alle Fiat-Einzahlungen blockiert. Das Problem soll nach Angaben von Bitfinex allerdings innerhalb einer Woche gelöst werden.  Außerdem hatten die Moderatoren auf verschiedenen Plattformen zuletzt einige unliebsame Posts gelöscht. Und schließlich soll auch eine große Menge Tether – die Rede ist von 110 Mio. USD – von der Börse abgezogen worden sein. Schon seit langem ist Bitfinex wegen einer möglichen fehlenden Deckung der Tether-Bestände in der Kritik. Auch die Bitcoin-Prämie, die derzeit bei Bitfinex gezahlt wird (der BTC wird dort zu meist deutlich höheren Preisen gehandelt als an den meisten anderen Kryptobörsen), lässt einige Experten die Stirn runzeln.
  • In Frankreich hat die Finanzaufsicht bekannt gegeben, dass seit Jahresanfang mehr als 700 Kryptoanleger rund 31 Mio. Euro durch Bitcoin-Betrügereien verloren haben. Allerdings beruhen diese Betrügereien auf leeren Rendite-Versprechen, mit denen Anleger zu Investitionen verleitet werden. Diese Art von Betrügereien sind keinesfalls etwas Neues, vielmehr kennt man sie seit vielen Jahrzehnten auch von den Aktienmärkten.
  • In den USA wurde bekannt, dass die SEC offensichtlich gegen Hunderte von ICOs ermittelt. Dabei geht es um die Frage, ob die ICOs juristisch betrachtet Wertpapiere sind. Diese dürften dann nämlich nicht allgemein angeboten werden, sondern nur an erfahrene Großanleger (accredited investors).
  • Beim Bitcoin-ETF bleibt fraglich, ob die für den 26. Oktober erwartete Stellungnahme der SEC positiv ausfallen wird. Bis dahin will die SEC die Meinungen von Personen und Institutionen zu diesem Thema sammeln. Die meisten Meinungen gehen aber derzeit dahin, dass eine endgültige Entscheidung erst nächstes Jahr fallen wird.

Auf der positiven Seite kann angeführt werden, dass der Markt die Ende Juni markierten Jahrestiefststände von 5.800 USD nicht mehr nach unten durchbrochen hat. Vielmehr hielt seitdem die Marke von 6.000 USD bei Abwärtsbewegungen (vgl. 3-Monatschart des BTC unten).  Deshalb gibt es auch Bitcoin-Experten, die bis Jahresende weiter 10.000 USD beim BTC für möglich halten, so der bekannte deutsche Kryptoexperte Julian Hosp. Allerdings hatte dieser Experte zum Jahresanfang auch BTC-Preise von 60.000 USD bis zum Jahresende prognostiziert.

Ein Blick auf die Altcoins zeigt, dass bei den Top20 alle bis auf TRON im Wochenvergleich ein deutlich größeres Minus als BTC aufweisen. Natürlich gibt es auch Ausnahmen. So zeigt ein Blick auf die Top30 unten, dass im Wochenvergleich drei  Coins deutlich im Plus liegen: Aeternity (+11,4%) und Maker und Ox mit jeweils +5,6%. Dennoch: Die Altcoins hängen am Tropf von BTC, der die Richtung vorgibt.