Gestern kam es zu einem regelrechten Bitcoin-Crash. Im Laufe des Tages sackte der Bitcoin (BTC) um mehr als 10% ab, auch bei den Altcoins gab es ein Blutbad. Gestern Nacht fiel BTC noch kurz unter die Marke von 6.000 USD und hat sich seither wieder über dieser Marke stabilisiert. Aktuell verzeichnet er noch ein Minus von 3,5%. Bei den Altcoins sind die Minuszeichen wieder deutlich größer (vgl. Übersicht über die Top20 unten).
Tagesveränderung der Top20 (Quelle: coinmarketcap.com)
Bei den Erklärungsversuchen gibt es nichts wirklich Neues. Die Studie zur Marktmanipulation bei Tether hallt nach. Andererseits kam ja gerade erst ein Statement einer Anwaltskanzlei, dass alle Tether durch entsprechende USD-Bestände gedeckt sind. Dies wurde dann aber auch sofort wieder kritisiert, weil es nicht den anerkannten Standards der Wirtschaftsprüfung genügt. Das Durcheinander bei den Regulierungsvorschriften weltweit sorgt für Verunsicherung. Andererseits sollte klar sein, dass die staatlichen Institutionen mit der neuen Technologie zunächst einmal überrumpelt und überfordert sind. Man sollte dabei auch bedenken, dass Regulierungen sinnvoll sein können, um die immer häufigeren Betrugsfälle zu unterbinden. Schließlich hatte vor ein paar Tagen ein neuerlicher Hack einer Kryptobörse erschreckt. Aber das sind alles keine neuen Argumente.
Und natürlich befeuern – wie in solchen Situationen üblich – immer neue und tiefere Kursziele für BTC den Pessimismus. So gibt es Experten, die erst bei 2.500 USD den Dreh nach oben erwarten. Wir hatten schon im April Kurse von 3.000-4.000 USD für möglich gehalten (vgl. z.B. Artikel vom 7.4.) und tun dies auch weiter. Es ist aber nicht vorauszusagen, ob das tatsächlich eintritt oder nicht. Vielmehr halten wir es für einzig erfolgversprechend, jeweils flexibel auf die aktuelle Situation zu reagieren. So erwarten wir – wie schon gestern erwähnt – aktuell eine Unterstützung im Bereich von 5.500-5.600 USD und einen kräftigen Rebound von diesem Niveau (vgl. Chart unten). Ob dieser dann aber wieder nur bis zum oberen Rand des Abwärtstrendkanals führt, bleibt abzuwarten.
Trotzdem werden wir in der Abwärtsbewegung vorsichtig einzelne Positionen ins Tradingdepot aufnehmen. Gestern gab es durch das Erreichen von zwei Kauflimits erste moderate Aufstockungen im Tradingdepot.