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15.3.2021, 21:45

Nach dem Höhenflug in der vergangenen Woche hat der Bitcoin zum Wochenbeginn wieder etwas nachgegeben.

Der Bitcoin hat am Wochenende mit 60.000 Dollar die nächste runde Marke geknackt und ist seit dem Tiefpunkt von 43.000 Dollar Ende Februar damit in der Spitze schon wieder 40 Prozent gestiegen. Allerdings trat der Kurs gestern und heute wieder etwas den Rückzug an und notiert aktuell bei 56.500 Dollar. Zuletzt machte der Kryptomarkt insgesamt einen überhitzten Eindruck, was sich v.a. an den unglaublichen Kurssteigerungen von Token aus dem NFT-Bereich zeigt.

Viele Indikatoren sind dick im grünen Bereich. So ist momentan fast jeder Bitcoin-Holder im Gewinn. Denn von den UTXOs (Unspent Transaction Outputs) sind über 99 Prozent im Plus. UTXOs sind aus einer bestimmten Transaktion stammende Coins, die seit der Transaktion nicht mehr bewegt wurden. Das ist allerdings kein Wunder bei den Rekordniveaus. Trotzdem besteht bei aller – oder gerade wegen aller – Euphorie auch immer die Gefahr von kurzzeitigen Einbrüchen. Im letzten Bullrun gab es vier große zwischen 35 und 40%, im jetzigen sind es bisher zwei von 25 und 30%. Derartige Korrekturen könnten durchaus bis an die 50-Tagelinie gehen, die derzeit bei 46.560 Dollar verläuft (vgl. Jahreschart unten). Aber zum einen kann eine solche Korrektur auch von einem höheren Level kommen. Zum anderen ist anschließend eine Fortsetzung des seit Oktober laufenden parabolischen Anstiegs zu erwarten und es deshalb schon allein aus steuerlichen Gründen unvorteilhaft, zwischenzeitlich zu verkaufen.

Die Unterstützung durch institutionelle Käufe wird anhalten. Goldman Sachs plant einen Bitcoin-Fonds. Und MicroStrategy hat mit einem weiteren Kauf von Bitcoin im Wert von 15 Millionen Dollar schon wieder zugeschlagen. Der Softwarehersteller wandelt sich zum Bitcoinfonds. Mittlerweile hat das Unternehmen bereits 91.326 Bitcoin im Bestand, für die insgesamt 2,2 Milliarden Dollar investiert wurden. Auf Basis der heutigen Kurse reicht der Buchgewinn nun schon an 3 Milliarden Dollar heran. Allerdings ist die Strategie nicht gerade ohne Risiko. Wurden zunächst die freien Cashreserven für den Bitcoinkauf verwendet, wurden zuletzt zweimal fünfjährige Wandelanleihen aufgelegt, um für diese Beträge ebenfalls Bitcoin zu kaufen.

Die Prämien des Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) sind gegenüber dem Bitcoinpreis erneut stärker in den negativen Bereich gedreht. Normalerweise lagen diese in der Vergangenheit sehr deutlich im positiven Bereich, kurz vor Weihnachten sogar bis zu 40%. Kürzlich hatte der Bloomberg-Analyst Mike McGlone darauf hingewiesen, dass niedrige GBTC-Prämien meist mit zwischenzeitlichen Tiefstständen beim Bitcoin einhergingen und diese ein Zeichen für eine Trendumkehr sind. Letztlich sagen diese Fondsprämien aus, wieviel Prozent der Fonds über (bei einer positiven Prämie) oder unter (bei einer negativen Prämie) dem Net Asset Value steht, beim GBTC also über oder unter dem Bitcoinpreis. Allerdings könnten sich beim GBTC in Zukunft die Prämien dauerhaft auf einem tieferen Niveau bewegen. Denn die Alternativen zum Grayscale-Fonds, der bevorzugt von Institutionellen gekauft wird, nehmen zu. In Kanada wurden einige Bitcoin-ETFs genehmigt, dadurch könnten auch die Chancen für eine Zulassung in den USA gestiegen sein. Außerdem bereitet der Investment-Gigant Goldman Sachs offenbar auch einen Bitcoin-Fonds vor und hat diesbezüglich schon bei den Regulierungsbehörden nachgefragt. Von daher könnte der vom Bloomberg-Analysten angesprochene Mechanismus in Zukunft nicht mehr so gut funktionieren.