12.4.2019, 14:40
Der Bitcoin (BTC) hat seit gestern den Rückwärtsgang eingelegt. Allerdings hat er zuletzt wieder geringfügig zugelegt und notiert bei Bitfinex bei 5.100 USD mit einem Plus von 0,7% im 24h-Vergleich. Ein Blick auf den Jahreschart unten zeigt, dass hier charttechnisch nichts angebrannt ist. Wir gehen weiter davon aus, dass recht kurzfristig der Gap zu unserem alten Stopplimit geschlossen wird.
Welche Gründe gibt es für die jüngsten Kursrückgänge?
- Die Spekulationen in der Vergangenheit um ein Krypto-Tradingdesk des Wall Street-Giganten Goldman Sachs haben sich kurzfristig zerschlagen. Am 10. April ließ Goldman-CEO Solomon verlauten, dass es derzeit keine derartigen Pläne gibt. Dies könnte aufgrund der zeitlichen Übereinstimmung durchaus der Anlass für den Kursrutsch sein. Denn nachdem der BTC-Preis am Abend des 10. April gegen 20:00 Uhr in der Spitze bei Bitfinex bereits fast 5.500 USD erreicht hat, kam es anschließend zu dem Kursrutsch. Der Markt könnte von der Goldman-Verlautbarung kurzfristig enttäuscht worden sein. Denn ein wesentliches Argument für steigende Kryptopreise in diesem Jahr war und ist ja gerade der verstärkte Einstieg der großen traditionellen Player an den traditionellen Finanzmärkten.
- Am 11. April gegen 9:00 MEZ setzte die führende amerikanische Krytobörse Coinbase Pro den Handel in Bitcoin für über zwei Stunden aus, da es Probleme im BTC-Handel gab. Die BTC-Kurse waren schon in der Nacht bis zum Morgen innerhalb kurzer Zeit um 10% zurückgekommen. Nach einer anschließenden Erholung fielen sie dann mit der Aussetzung des Handels bei Coinbase erneut um 200 USD. Dies führte natürlich zu einer gewissen Verunsicherung des Marktes. Es dürfte sich aber um ein Coinbase-spezifisches Problem gehandelt haben. Bereits im Dezember gab es ein ähnliches Problem von Coinbase beim Handel mit Ethereum. Damals fiel der ETH-Preis in einem Flash Crash innerhalb von Minuten von 100 auf 13 USD und stieg dann sofort wieder auf 97 USD. Auch sollte man nicht vergessen, dass es ähnliche Probleme schon bei den renommiertesten und etablierten Aktienbörsen gab. Flapsig gesagt: Manchmal brennen eben doch mal die Sicherungen durch. Eine unbefriedigende Erklärung, aber dabei kann man es zunächst mal belassen.
- Mit den Kursrückgängen gibt es auch wieder Analystenstimmen, die darauf verweisen, dass es vor einem nachhaltigen Trendwechsel an den Kryptomärkten erst noch zu einer Kapitulation der Käufer und neuen Tiefstständen kommen muss. Wir sehen das nicht so. Seit Anfang Februar gab es einen Aufwärtstrend, der dann in dem enormen Kurssprung vor 10 Tagen mündete. Dass es danach auch wieder zu einer Korrektur kommen muss, liegt eigentlich auf der Hand. Zuversichtlich stimmt auch, dass das Umsatzvolumen weiter auf dem höchsten Stand seit dem Bullrun 2017 ist.
Die Altcoins hatten zuletzt überproportionale Verluste gezeigt. Allerdings ist das auch nicht verwunderlich nach der vorherigen Outperformance gegenüber BTC. Ein Blick auf die Top20 unten zeigt, dass im Wochenvergleich der Bitcoin ein Plus von 1,6% aufweist. Am schwächsten sind Maker (-18,4%), Ontology (-15,2%), Bitcoin SV (-12,9%), NEO (-12,8%) und Ripple (-10,3%). Bei den anderen Coins bewegen sich die Verlust im einstelligen Bereich. Auffallend ist die gute Wochenperformance bei Ethereum Classic mit einem Plus von 10,6%.
Quelle: coinmarketcap.com